Ist dir beim Einkaufen auch schon aufgefallen, dass manche Regale komplett leergeräumt sind? In den Supermärkten, in denen ich war, waren das insbesondere Mehl, Nudeln, Zwieback, Knäcke und H-Milch.
Corona ist gerade in aller Munde
Geschuldet ist dies wohl vor allem dem Coronavirus (COVID-19, SARS-CoV-2), zu dem es mindestens im Tagesrhythmus neue Updates gibt – und diese sind typischerweise eher beängstigend als beruhigend…
Viren, Bakterien & Immunsystem
Das Coronavirus gehört zu den Viren. Viren sind Erreger, die Wirtszellen benötigen, um sich zu vermehren. Wenn diese Erreger in unseren Körper eindringen, beginnen sie, sich zu vermehren. Befallene Zellen werden dazu gezwungen, selber Viren „herzustellen“, danach stirbt die Wirtszelle ab und die neuen Viren machen sich direkt auf den Weg, um neue Wirtszellen zu suchen.
Eine medikamentöse Bekämpfung ist oft schwierig, da z.B. Antibiotika nur gegen Bakterien wirken, nicht aber gegen Viren. Es existieren Medikamente gegen Viren, diese sind jedoch meist nur gegen ganz bestimmte Viren wirksam.
Gefragt ist darum also unsere körpereigene Abwehr, unser Immunsystem. Ist unser Abwehrsystem erst einmal mit den Viren fertig geworden, besteht häufig eine lebenslange Immunität gegen besagtes Virus.
Die beste Prophylaxe gegen virale Erkrankungen ist also ein starkes Immunsystem! Doch wie machst du dein Immunsystem so richtig stark?
Lass uns dazu erstmal schauen, was dein Immunsystem angreift.
Stress macht dein Immunsystem schwach
Wusstest du, dass unser Körper in Stresssituationen in den „Kampf-oder-Flucht-Modus“ schaltet und seine Funktionen auf schnelle Energiebereitstellung ausrichtet? Das bedeutet, dass die Durchblutung von Muskeln und Organen sowie die Sauerstoffversorgung des Gehirns im Vordergrund stehen – Funktionen wie Verdauung und auch das Immunsystem (!) werden reduziert, weil sie weder Kampf noch Flucht dienen.
Alles, was den Körper stresst und ihn Arbeitsspeicher kostet, macht dein Immunsystem schwach. Am Ende sind die Ressourcen verbraucht und dein Körper kann den vielfältigen Anforderungen nicht mehr standhalten – dies macht den Weg frei für verschiedene Symptome und Erkrankungen, unter anderem natürlich auch für die zurzeit gefürchteten Coronaviren.
Stress ist vielgestaltig – ich meine damit nicht bloß den Manager-Stress mit Terminhopping und 1000 To Dos auf der Liste.
Stress hat viele Gesichter – denk auch an den „somatischen“ Stress
Stress kann physisch sein, weil du ständig unterwegs bist (beruflich oder privat) und dir keine Ruhepause gönnst. Auch zu viel Sport kann Stress machen – genauso wie zu wenig Bewegung.
Schlafmangel rockt dein Immunsystem ebenfalls ganz schön runter.
Nicht zu vergessen emotionaler Stress: Die pflegebedürftige Mutter, Ärger mit dem Chef, die ungeliebte Kollegin, pubertierende Kinder, der genervte Partner, Versagensängste, Leistungsdruck, Angst vor der nächsten Prüfung oder vor der Ansteckung mit gefährlichen Viren – jeder hat seine eigenen Themen, die ihn unter Druck setzen und jede Menge Arbeitsspeicher verbrauchen.
Und dann dürfen wir natürlich das Thema „Mängel“ nicht vergessen, ich nenne das mal somatischen Stress (soma kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Körper“): Jeder Mangel an Mikronährstoffen (damit meine ich sowas wie Vitamine, Mineralstoffe usw.) ist purer Stress für deinen Körper!
Dein Körper sollte rundum gut versorgt sein
Schließlich werden die ganzen Vitalstoffe dringend gebraucht, um Körper- und Stoffwechselfunktionen vernünftig ablaufen zu lassen. Und dazu gehört natürlich auch ein funktionierendes, starkes Immunsystem.
Übrigens verbraucht dein Körper in Stresssituationen sogar noch mehr Vitalstoffe als im normalen Leben…
Besonderes Augenmerk solltest du also auf eine gesunde, ausgewogene, bunte, frische, saisonal und regional ausgerichtete Ernährung richten. „Iss so natürlich wie möglich“, würde ich meine Empfehlungen dazu in einem Satz zusammenfassen.
Wenn du ein paar Profitipps zum Thema gesunde Ernährung haben möchtest, abonniere doch meinen Newsletter; im ersten Newsletter schicke ich dir einen Link, unter dem du dir mein E-Book „11 Goldene Ernährungstipps für dich herunterladen kannst. Schau dir hier unbedingt den Part über ausgewogene Mahlzeiten und über die Bedeutung gesunder Fettsäuren an! An denen mangelt es den meisten meiner Patienten…
Meide Killerfoods
Halt dich fern von „Killerfoods“ wie Weizen, Zucker, Industrie- und Fertignahrung sowie „billigen“ Lebensmitteln. Die belasten deinen Körper nämlich nur, anstatt ihn zu nähren.
Zudem führen sie häufig zu einem erhöhten Verbrauch an dringend an anderer Stelle benötigten Mikronährstoffen.
Gleiche Mängel aus
Wenn du unsicher bist, was du brauchst bzw. was dir fehlt, lass dich beraten oder lass eine Blutanalyse machen, um festzustellen, ob du offensichtliche Mängel hast. Ein starkes Immunsystem profitiert unter anderem von vernünftigen Eisen-, Zink-, Vitamin D- oder Vitamin B-Speichern, um nur einige zu nennen.
Gezielte Supplementation ist hier im Übrigen deutlich sinnvoller als ein „Schrotschussverfahren“ über Multivitaminpräparate.
Pflege deinen Darm
Wusstest du, dass der Großteil des Immunsystems im Darm sitzt? Man nennt ihn nicht umsonst „die Wiege der Gesundheit“…
Alles, was deinen Darm stärkt, tut auch deinem Immunsystem gut! Dazu gehören neben ausgewogener natürlicher Ernährung insbesondere Ballaststoffe. Leinsamen, Flohsamen, Chiasamen – sie alle tun deinem Darmstoffwechsel so richtig gut! Wenn du deinen Darm so richtig glücklich machen willst, gönnst du ihm täglich 1-2 Gläser Brottrunk. Dieses fermentierte Getränk ist voll mit Milchsäurebakterien und Vitamin B12 – ein echtes Geschenk für deinen Darm…
Clever einkaufen – Hamsterkäufe richtig planen
Damit direkt zurück zu deinen Nachbarn, die sich im Rahmen von Hamsterkäufen mit Mehl, Nudeln und Knäcke eindecken. Alles einfache Kohlenhydrate, die deinen Körper zwar mit Kalorien, nicht aber mit den dringend benötigten Mikronährstoffen versorgen können, die ein starkes Immunsystem braucht.
Wenn du gerne Vorräte anlegen möchtest, dann schau doch mal ein paar Regale weiter:
- Haferflocken: Sie enthalten u.a. viele Ballaststoffe, Mineralstoffe, pflanzliches Eisen, Vitamine, Antioxidantien und Protein, wirken regulierend auf den Blutzucker- und den Cholesterinspiegel und „schmecken“ auch den erwünschten Darmbakterien, so dass diese sich bevorzugt vermehren. Neben ihrer vielseitigen Einsetzbarkeit gute Gründe, dir ein paar Pakete kernige Haferflocken in den Einkaufswagen zu legen. Für glutensensitive Menschen gibt es übrigens extra glutenfreie Haferflocken, die unkontaminiert angebaut wurden.
- Trockenfrüchte: Sie sind konzentrierte Energie, bringen dabei aber jede Menge Antioxidantien, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe mit. Außerdem regen sie die Verdauung an und können ganz nebenbei auch den Jap auf Süßes befriedigen… Die Menge macht’s: Setze Trockenfrüchte in Maßen ein, da sie verhältnismäßig viel Fruchtzucker enthalten.
- Nüsse, Kerne & Samen: Viele Kalorien? Das schon, aber jede Kalorie bringt dafür wundervolle Begleiter mit! Nüsse, Kerne, Saaten und Samen sind eine super Kombi aus hochwertigem Protein, wertvollen Fetten und tollen Mikronährstoffen! Leinsamen, Flohsamenschalen und Chia haben zudem noch den Pluspunkt, dass sie dem Darm als Ballaststoffquelle dienen und seinem Milieu gut tun. Setz bei Leinsamen auf die geschrotete Variante und kau diese besonders gut, damit die Inhaltsstoffe auch ihre Wirkung entfalten können.
- Leinöl & Kokosöl: Jeden Tag 2 Esslöffel Leinöl und 2 Esslöffel Kokosöl sichern dir eine super Grundversorgung an Omega-3- und mittelkettigen Fettsäuren. Fettsäuren spielen unter anderem eine wichtige Rolle bei den Themen Zellschutz und Entzündungshemmung. Wenn du direkt ein paar Flaschen bzw. Dosen in den Einkaufskorb gelegt hast: Bewahre insbesondere das Leinöl kühl und dunkel auf (und erhitze es auch bei der Verwendung nicht), damit es nicht vorzeitig oxidiert…
- Eiweißpulver: Hochwertige (!) vegane Eiweißpulver liefern dir eine ausgewogene Mischung an Aminosäuren, den kleinsten Proteinbausteinen. Diese werden nicht nur für den Muskelaufbau benötigt, sondern sind auch Baustoffe für deine Immunzellen! Da Proteinpulver eine lange Haltbarkeitszeit (i.d.R. ca. 2 Jahre) hat, kannst du es super auf Vorrat besorgen, wenn andere Eiweißquellen (wie z.B. hochwertiges Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Eier) mal nicht verfügbar sind. Auch kannst du dir aus Eiweißpulver, püriertem Obst und etwas Öl einen leckeren und total nahrhaften Mahlzeitenersatz Wie? Das habe ich für dich im Blog erklärt.
Übrigens: Aus den Zutaten kannst du ein total leckeres Früchtebrot backen. Das Rezept dazu habe ich erst kürzlich im Blog veröffentlicht.
Ach so: Wenn du doch auch noch sicherheitshalber Mehl mitnehmen möchtest, zum Beispiel für gesunde Pancakes oder selbstgemachtes Knäckebrot, dann greif doch wenigstens zum Dinkelmehl. Das ist deutlich besser verträglich als Weizenmehl und du kannst es auch 1:1 ersetzen…
Hast du schon die ersten Vorräte gehamstert? Was ist in deinen Einkaufskorb gewandert? Erzähl es mir gleich hier unter diesem Beitrag!