Ein gesundes Immunsystem ist immer gut. Zurzeit scheint dies noch wichtiger zu sein als sonst, zumindest in meiner Praxis ist der Bedarf an Ideen & Tipps rund um das Thema „starkes Immunsystem“ in den letzten Wochen rapide gestiegen
Geschuldet ist dies wohl vor allem dem Coronavirus (COVID-19, SARS-CoV-2), das aus den Tages-News nicht mehr wegzudenken ist.
Viren, Bakterien & Immunsystem
Das Coronavirus gehört zu den Viren. Viren sind Erreger, die Wirtszellen benötigen, um sich zu vermehren. Wenn diese Erreger in unseren Körper eindringen, beginnen sie, sich zu vermehren. Befallene Zellen werden dazu gezwungen, selber Viren „herzustellen“, danach stirbt die Wirtszelle ab und die neuen Viren machen sich direkt auf den Weg, um neue Wirtszellen zu suchen.
Eine medikamentöse Bekämpfung ist oft schwierig, da z.B. Antibiotika nur gegen Bakterien wirken, nicht aber gegen Viren. Es existieren Medikamente gegen Viren, diese sind jedoch meist nur gegen ganz bestimmte Viren wirksam.
Gefragt ist darum also unsere körpereigene Abwehr, unser Immunsystem. Ist unser Abwehrsystem erst einmal mit den Viren fertig geworden, besteht häufig eine lebenslange Immunität gegen besagtes Virus.
Ein starkes Immunsystem ist somit eine gute Basis, um viralen Erkrankungen standzuhalten. Wie du dein Immunsystem so richtig stark machst, schauen wir uns gleich an – zunächst lass uns einen Blick darauf werfen, was deine Abwehr angreift.
Stress schwächt dein Immunsystem
Wusstest du, dass unser Körper in Stresssituationen in den „Kampf-oder-Flucht-Modus“ schaltet und in dem Zuge alle Funktionen auf schnelle Energiebereitstellung ausrichtet? Der Fokus liegt auf der Durchblutung von Muskeln und Organen sowie der Sauerstoffversorgung des Gehirns. Das Immunsystem (!) hingegen spielt in diesem Modus eine untergeordnete Rolle, so dass die entsprechenden Systeme heruntergefahren werden.
Stress rockt dein Immunsystem somit richtig runter.
Stress hat viele Gesichter
Alles, was deinen Körper Ressourcen, also Arbeitsspeicher, kostet, ist Stress:
- Physischer Stress durch viel Hin und Her, viel Unterwegssein (beruflich oder privat), wenig Ruhepausen, wenig Erholungsphasen. Oder durch extrem viel Sport mit wenig Regenerationszeit. Auch Schlafmangel durch wenig Bettzeit, Ein- oder Durchschlafstörungen tut sein Übriges.
- Emotionaler Stress durch vielfältige Belastungen. Sorge um Angehörige, Ärger im Büro, Diskussionen mit dem Partner, pubertierende Teenager, Leistungsdruck, Mobbing, Lampenfieber, Prüfungsangst – oder eben die Angst vor gefährlichen Viren.
- Somatischer Stress durch Mängel. Dein Körper ist auf diverse Vitalstoffe angewiesen, einige davon müssen wir von außen zuführen. Diese Mikronährstoffe machen ein reibungsloses Funktionieren von Körper-, Stoffwechsel- und Immunfunktionen erst möglich. Jeder Mangel verursacht Stress in deinem Körper – zum Teil sind massive Mängel nicht mehr über eine gesunde Basisernährung, sondern nur durch geeignete Supplementation behebbar.
Wodurch auch immer dein ganz persönliches Stressprofil geprägt ist:
Irgendwann sind die Ressourcen aufgebraucht und dein Körper kann den vielfältigen Anforderungen nicht mehr standhalten – stell dir das vor wie ein „Buffer Overflow“ beim Computer: Die App hängt und kann vorerst nicht ausgeführt werden, bis die Pipeline abgearbeitet ist.
In deinem Köfper machen diese Überlastungen den Weg frei für verschiedene Symptome und Erkrankungen, unter anderem natürlich auch für die zurzeit gefürchteten Coronaviren.
Die beste Prophylaxe gegen Corona & Co. ist also ein starkes Immunsystem und die Entfernung von Stressfaktoren in allen Lebensbereichen.
Was das Immunsystem stark macht
Du ahnst es schon:
Du kannst dein Immunsystem auf verschiedenen Ebenen stärken. Meine Top 5 sind gar nicht so kompliziert, so dass du bestimmt gleich mehrere davon ohne Schwierigkeiten umsetzen kannst:
- Versorg deinen Körper mit den Nährstoffen, die er braucht!
Ernähr dich möglichst bunt, ausgewogen, frisch, saisonal, regional und so natürlich wie möglich. Halt dich fern von „Killerfoods“ wie Weizen, Zucker, Industrie- und Fertignahrung sowie „billigen“ Lebensmitteln. Die belasten deinen Körper nämlich nur, anstatt ihn zu nähren. Wenn du ein paar Profitipps zum Thema gesunde Ernährung haben möchtest, abonniere doch meinen Newsletter; im ersten Newsletter schicke ich dir einen Link, unter dem du dir mein E-Book „11 Goldene Ernährungstipps für dich herunterladen kannst. Schau dir hier unbedingt den Part über ausgewogene Mahlzeiten und über die Bedeutung gesunder Fettsäuren an! An denen mangelt es nämlich den meisten meiner Patienten…
Wenn du unsicher bist, lass dich beraten oder lass eine Blutanalyse machen, um festzustellen, ob du offensichtliche Mängel hast. Ein starkes Immunsystem profitiert unter anderem von vernünftigen Eisen-, Zink-, Vitamin D- oder Vitamin B-Speichern, um nur einige zu nennen.
Gezielte Supplementation ist hier im Übrigen deutlich sinnvoller als ein „Schrotschussverfahren“ über Multivitaminpräparate.
Übrigens: In meinem letzten Blogbeitrag habe ich erklärt, warum Mehl und Nudeln keine sinnvollen Vorräte sind und wie du clever deine Hamster-Einkaufstour planst – klick gern mal rein! - Pflege deinen Darm.
Wusstest du, dass der Großteil des Immunsystems im Darm sitzt? Man nennt ihn nicht umsonst „die Wiege der Gesundheit“…
Alles, was deinen Darm stärkt, tut auch deinem Immunsystem gut! Dazu gehören neben ausgewogener natürlicher Ernährung insbesondere Ballaststoffe. Leinsamen (nimm die geschroteten und kau sie gut – dann profitierst du von den Nährstoffen auch wirklich), Flohsamen, Chiasamen – sie alle tun deinem Darmstoffwechsel so richtig gut! Wenn du deinen Darm so richtig glücklich machen willst, gönnst du ihm täglich 1-2 Gläser Brottrunk. Dieses fermentierte Getränk ist voll mit Milchsäurebakterien und Vitamin B12 – ein echtes Geschenk für deinen Darm… - Raus an die frische Luft!
Direkt vor deiner Tür liegt ein Immunbooster sondergleichen: Der Wald!
Ich bin total geflasht von der Macht der Natur und finde vor allem folgendes total krass: Ein Tag im Wald lässt deine natürlichen Killerzellen um fast 40% ansteigen! Diese körpereigenen Zellen identifizieren und töten u.a. Krebszellen und virusinfizierte Zellen. Und dieser Anstieg hält eine ganze Woche an! Das ist doch gigantisch – und super einfach zu realisieren! - Umgib dich mit positiven Menschen, Dingen und Reizen; richte deinen Fokus auf das Positive, auf die schönen Aspekte deines Lebens, egal, wie klein sie sein mögen. Wenn dir das spontan schwerfällt, nimm dir einen Zettel und schreib jeden Morgen 5 Dinge auf, für die du dankbar bist und jeden Abend 5 Dinge, die dich an diesem Tag glücklich gemacht haben oder die dir ein Lächeln auf die Lippen gezaubert haben. Dann nochmal ab vor den Spiegel und lächel dir mal ganz breit selber zu!
Klingt albern? Mag sein, wirkt aber wie ein „Gedankenstopp“ zwischen all dem Alltagsgenerve und den allgegenwärtigen Hiobsbotschaften. Und stärkt genau die Hirnregionen, die für die Ausschüttung positiver Botenstoffe zuständig sind. Probier es einfach mal aus…
Wenn du dir dabei immer noch doof vorkommst oder dir das alleine nicht so gut gelingt, triff dich doch mal wieder mit einem Herzensmenschen und lach dich mit dem- oder derjenigen so richtig kringelig. Man sagt nicht umsonst, Lachen sei die beste Medizin: Lachen stärkt nicht nur Muskulatur und Lungenfunktion und führt zu sinkenden Stresshormonen – nach ein paar ordentlichen Lachanfällen lassen sich im Blut auch deutlich vermehrt Abwehrstoffe finden. Genial einfach, oder? - Nimm das Außen wahr und ernst, aber lass dich nicht verunsichern und vereinnahmen. Bleib bei dir, halte kurz inne, wenn du merkst, dass sich Stresssymptome zeigen. Artikuliere deine Grenzen deutlich und zieh dich (wenn möglich) aus Situationen zurück, die merkbar Stress verursachen.
Vielen Menschen verhilft tägliche Meditation zu mehr innerer Ruhe und auch zu Klarheit über ihre eigenen Bedürfnisse, die im täglichen Hamsterrad oft untergehen und überfahren werden. Ich selbst z.B. arbeite total gerne mit der App „Headspace“. Dabei reichen oft schon 3-5 Minuten, die du mindestens vor dem Einschlafen erübrigen kannst.
P.S.: Dass die „normale“ Basishygiene selbstverständlich ist, setze ich mal voraus. Dazu gehört vor allem Händewaschen (vor allem nach dem Toilettengang) und in die eigenen Armbeuge anstatt ins Gesicht des anderen zu Niesen oder zu Husten…
Es gibt viele Wege zur „Entstressung“
Du hast sicherlich noch weitere Ideen dazu, was dich auf verschiedenen Ebenen entstresst – ob es der Spaziergang mit dem Hund, ein schönes Hörbuch, eine halbe Stunde Yoga oder ein entspannter Tee plus die Tageszeitung sind – hör auf deinen Bauch und genieß täglich ein paar kleine Auszeiten!
Merkst du, dass du mehr und mehr in die Stressfalle gerätst und selber nicht mehr herausfindest, zögere nicht, dir Unterstützung zu holen. Neben psychotherapeutischer Unterstützung können oft Entspannungs- und Hypnosetechniken großartige Wege aufzeigen!
Wie sieht deine ganz persönliche Stress- und Virenprophylaxe aus? Ich bin gespannt auf deine Tipps gleich hier unter diesem Beitrag!