Mein Plan für dieses Jahr: Kein Vorweihnachtsstress!
Riesenplan, denkst du?
Schließlich nimmst du dir das auch jedes Jahr vor und im Regelfall klappt es nicht?
Das kenne ich nur zu gut!
Trotzdem gebe ich die Hoffnung niemals auf.
Für dieses Jahr habe ich darum ein paar Tipps & Tricks aus verschiedenen Coachingerfahrungen, die ich 2018 sammeln durfte, auf die für mich wunderschöne, jedoch stets überraschend einsetzende und immer viel zu kurze Advents- und Weihnachtszeit übertragen.
Hast du Lust, mitzumachen?
Vielleicht kannst du mit meinen Top-5-Ideen etwas anfangen und möchtest direkt eine oder mehrere davon umsetzen! Los geht’s!
Besinnung vor Besinnlichkeit: Must-Haves identifizieren
Überleg mal, was Weihnachten für dich eigentlich wirklich ausmacht.
Vielleicht fallen dir spontan 5-10 Dinge ein, die für dich unbedingt und unverhandelbar dazugehören, damit Advent und Weihnachten nicht nur dem Kalender nach stattfinden, sondern sich auch wie Advent und Weihnachten anfühlen.
Dir fällt vor lauter Vorweihnachtsstress gar nix ein? Macht nix!
Mach mal (nachdem du das hier gelesen hast natürlich…) die Augen zu und versetz dich in vergangene, entspannte Zeiten zurück – vielleicht sogar bis in deiner Kindertage. Und jetzt stell dir mal die Advents- und Weihnachtszeit vor.
Was siehst du? Was hörst du? Wie riechen und schmecken Advent und Weihnachten für dich? Wie fühlen sie sich an?
Schreib die ersten 5 Dinge auf, die dir aus dem Bauch heraus einfallen.
Dann überleg noch ein bisschen weiter – vielleicht fallen dir 5 weitere Dinge ein.
Meine Top 5:
- Die Weihnachts-CD, die ich schon als kleines Mädchen mit meinen Eltern (damals noch als LP) gehört habe.
- Der Weihnachtslieder-Mix, die ich mir in der Teenie-Zeit zusammengestellt habe und auf den ich mich jedes Jahr ab November schon wieder freue.
- Der Plätzchenduft beim stundenlangen gemeinsamen Backen und Kekseverzieren, bis selbst ich keine Lust mehr auf klebrige Finger und Teignaschen habe.
- Der Abend am Kamin bei meinen Eltern mit selbstgebackenen Keksen, den Weihnachtsbuchstapeln auf der Bank und heißem Tee oder vielleicht sogar einem Glühwein.
- Das Weihnachtsbaumschmücken am Morgen des 24.12. mit Weihnachtsmusik und ohne Hektik.
Diese 5-10 Sachen haben für mich den höchsten Wert in meiner Vorweihnachtszeit – sie möchte ich auf gar keinen Fall missen. Also konzentriere ich mich darauf, meine Top 5 auf jeden Fall einzubauen – und das möglichst frühzeitig. Ich stimme das Backen und den Kaminabend vielleicht sogar bereits im November ab und schreibe es in meinen Kalender.
So kann ich sicher sein, dass meine Weihnachtszauber-Must-Haves auf jeden Fall stattfinden
Mut zur Lücke: To-Do-Liste eindampfen
Du denkst, für die Must-Haves aus Punkt 1 ist viel zu wenig Zeit?
Dann hast du vielleicht auch eine ellenlange To-Do-Liste, der du jeden Tag hinterherhechelst?!
Dachte ich mir fast. Ich nämlich auch!
Und das nervt und stresst mich total!
Jeden Abend hake ich normalerweise hektisch ca. 3 Punkte ab, schreibe mindestens 4 neue Punkte drauf, stelle fest, dass ich den EINEN Punkt, den ich noch vor Ladenschluss hätte erledigen müssen, natürlich nicht geschafft habe. Währenddessen nerven meine drei Kinder (völlig zu Recht übrigens…), dass sie übrigens auch mal Kekse backen wollen, fragen, wann wir endlich den Kamin anmachen und – schwupps, plötzlich ist schon Nikolaus…
Was ich mache, um aus diesem Teufelskreis herauszukommen?
Ich schnappe mir meine To-Do-Liste und streiche 1/4 bis 1/3 der weihnachtsbezogenen Punkte weg. Alle schaffe ich sowieso nicht, das weiß ich ja eigentlich schon vorher… Warum also mich selber stressen und 10 Punkte so halbwegs in Hektik schaffen, wenn ich doch 6-7 Punkte vernünftig erledigen kann und dann zufrieden mit mir bin?
Beispiele? Hab ich:
- Jedes Jahr will ich für meine Freunde eigentlich gern etwas Tolles selber basteln. Hat vor Jahren mal jemand angefangen, dann hat sich das so verselbständigt… Die Messlatte liegt hoch, schließlich denken sich die anderen auch immer so tolle Sachen aus… Vor fünf Jahren hatte ich dafür auch echt noch mehr Zeit, aber mittlerweile bin ich froh, wenn ich die Weihnachtsgeschenke für meine Kinder noch rechtzeitig online bestellt bekomme…
Tja, seit letztem Jahr habe ich diesen Punkt nun komplett von der Liste gestrichen. Vorletztes Jahr hat es noch für etwas Gekauftes gereicht (da war ich natürlich sehr unzufrieden mit meiner Performance…), letztes Jahr fiel der Punkt notgedrungen runter, weil ich es schlichtweg nicht mehr geschafft habe, auch nur irgendetwas zu organisieren. Schlimm fand es übrigens keiner – sind ja meine Freunde – die wissen ja auch so, wie gern ich sie hab! Tolle Erkenntnis und super Zeit- und Schlechte-Gewissens-Ersparnis… - Weihnachtsbasteln mit den Kindern kann ja Spaß machen. Oder aber ausarten, wenn es nur ein Programmpunkt ist, der Mama stresst und die Kinder damit auch. Ich hab den Punkt radikal gestrichen – und jeder freut sich total, wenn die Basteleien der letzten Jahre wieder zu Ehren kommen und wieder und wieder aufgehängt werden.
- Früher dachte ich, ich muss jede Einladung zu Weihnachtsfeier, Adventsbasar oder freundschaftlicher Kaffeestunde annehmen. Mittlerweile geht Genuss vor Stress und ich picke mir die Events heraus, auf die ich WIRKLICH Lust habe…
Fokus aufs Wesentliche
Wie ich die Punkte identifiziere, die ich streiche?
Ich nehme mir morgens, bevor ich die Kinder wecke und der Alltag auf mich einprasselt, ein paar Minuten Zeit. Meistens nicht mehr als 5.
Das bekomme ich auch im hektischsten Alltag an mindestens fünf von sieben Tagen hin.
Dann habe ich eine Art Ritual:
- Ich überlege, was das große Ziel ist, das ich erreichen möchte.
- Dann mache ich mir klar ich, an welchem (Teil-)Ziel ich heute arbeiten möchte.
- Ich denke nach, was mir heute wirklich wichtig ist, wie ich mich verhalten und wie ich meinen Tag gestalten möchte.
- Danach erst nehme ich mir meine To-Do-Liste vor.
Spätestens jetzt ist mir völlig klar, welche Punkte wirklich wichtig sind und welche mich im Grunde von meinen eigentlichen Zielen abhalten, weil sie meine Zeit fressen und mich nicht weiterbringen – geschweige denn zufrieden und glücklich machen. Letztere kommen gnadenlos runter von der Liste.
Ich frage mich dann manchmal, aus welchen Gründen sie es überhaut drauf geschafft haben… - Von den verbliebenen To Dos suche ich mir 3-5 „Big Bullets“ raus, die ich heute in jedem Fall abarbeiten will, komme, was wolle.
- So fokussiere ich mich auf das Wesentliche.
Ich schreibe das alles übrigens Tag für Tag in einer Art Journal auf. So fällt mir die Fokussierung wesentlich leichter. Du kannst das natürlich auch mental machen…
Wenn du Angst hast, dass die Punkte, die du streichst, für immer und ewig weg sind, kannst du sie ja vielleicht in bestimmten Listen sammeln?
To-Do-Liste organisieren
Ich habe mich lange geweigert, meine To-Dos digital zu organisieren und habe mit diversen Listen herumhantiert, von denen ich Punkte von hier (Langzeit-To-Do-Liste) nach da (Wichtige To Dos) nach dort (superwichtige To Dos von heute) verschoben habe.
Dann hab ich mir Wunderlist installiert (und bekomme übrigens nicht das geringste dafür, dass ich das hier sage…) – eine der besten Entscheidungen in Sachen Aufgabenmanagement!
Man kann seine To Dos total simpel organisieren, mit Deadlines belegen, in den Kalender mit aufnehmen und sich ggf. auch erinnern lassen – so hab ich zeitkritische Aufgaben im Alltag noch besser im Blick.
Voll cool: Man kann auch noch die Familie mit in ausgewählte Listen einladen. Klappt bei mir super, da zwei meiner Kinder bereits mit Handys ausgestattet sind. Warum das gut ist? Ich teile bestimmte To Dos mit meinen Kids und es ist tatsächlich schon vorgekommen, dass Dinge (z.B. Einkäufe) ohne besondere Aufforderung von den beiden erledigt wurden! Wie cool ist das, bitte?
Bewusst genießen
Ganz ehrlich?
Ich hab echt Probleme, mich mal entspannt zurückzulehnen. Irgendwas ist ja schließlich immer – insbesondere mit drei Kindern, einem großen Hund, lieben Freunden, 2 Jobs und vielen Ideen & Projekten im Kopf… Ach so – und dann kommt ja auch der Alltag immer wieder dazwischen…
Umso wichtiger ist es, sich Ruheinseln zu schaffen. Schließlich müssen die Stresshormone ja auch mal zur Ruhe kommen und der Körper muss sich erholen…
Was mir in Bezug auf die (Vor-)Weihnachtszeit wichtig ist, habe ich für mich ja schon herausgefunden und oben beschrieben. Speziell bei diesen Top 5 (bis 10) mache ich also keine Kompromisse. Die werden bewusst eingeplant und dann auch bewusst genossen.
Und dann darf es auch mal ein Keks mehr sein. Oder ein Anruf wird nicht sofort und unmittelbar beantwortet. Oder die Kinder dürfen eine Stunde länger aufbleiben. Dogmen stressen, darum werden sie für diesen Zeitraum ausgeschaltet…
Wie genießt du eine stressfreie (Vor-)Weihnachtszeit?
Ich bin gespannt, wie du für dich die Advents- und Weihnachtszeit stressfrei organisierst. Hast du Tipps für mich?
Ich wünsche dir in jedem Fall wunderschöne, besinnliche, entspannte, bewusste, friedliche, fröhliche und gesunde Festtage und einen bombastischen Start ins neue Jahr! Deine Gabi 😊