Im dritten und letzten Teil dieses Beitrags (hier gehts zu Teil 1 und Teil 2) möchte ich noch kurz darauf eingehen, wer „Detox“ überhaupt nötig hat bzw. davon profitieren kann.
Wer braucht Detox überhaupt?
Auch hier möchte ich wieder zwischen Detox-Therapie und Detox-Ernährung unterscheiden.
Eine Detox-Therapie ist sinnvoll, wenn Symptome bzw. Befunde vorhanden sind, die eine Vergiftung, Verschlackung, Übersäuerung und/oder Belastung mit Stoffen vermuten lässt, die nicht in den Körper gehören. Durch die Detox-Therapie – und hier können wie bereits angedeutet verschiedene Ansätze und „Mittelchen“ zum Einsatz kommen – sollen diese Stoffe aus dem Körper gelöst bzw, transportiert werden.
Wichtig ist hier im Zweifelsfall eine sachgemäße Unterstützung, denn einige Stoffe, z.B. Schwermetalle (auch Amalgam), sollten in einem mehrstufigen Verfahren (durch unterschiedliche Therapeutika) nach und nach aus dem Körper gelöst werden – zunächst aus dem Gewebe, dann aus den Zellen, dann wiederum aus dem nun erneut belasteten Gewebe, und begleitend sollte meist auch der Darm mit behandelt werden. Ansonsten kann eine Überflutung des Organismus mit den gelösten Stoffen drohen bzw. werden die Stoffe ggf. nur gelöst, aber nicht zur Ausscheidung gebracht.
Selbst vermeintlich „harmlose“ Entsäuerungsmaßnahmen über im Handel erhältliche Basentabletten sind nicht in jedem Fall angebracht und ggf. sogar kontraproduktiv. Hier gibt erst eine Diagnostik der Elektrolytverhältnisse in Zelle UND Zwischenzellgewebe Aufschluss über die Austauschvorgänge auf Zellebene und die Säure-Basen-Lage im Organismus. Auch eine Entsäuerungstherapie sollte also therapeutisch abgeklärt werden.
Gegen eine klassische jährliche „allgemeine Entschlackungskur“ mit Hilfe von sogenannten Reinigungstees (beliebt ist hier z.B. die Brennnessel) oder z.B. über Schüsslersalze ist bei organisch gesunden Menschen im Regelfall sicherlich nichts einzuwenden. Zumal solche Kuren meist von einem bewussteren Umgang mit belastenden Stoffen und Nahrungsmitteln begleitet sind.
Eine Detox-Therapie sollte also stets individuell an den vorliegenden Fall angepasst, angemessen begleitet und ggf. auch im Hinblick auf den Erfolg nachgetestet/nachuntersucht werden.
Eine Detox-Ernährung dagegen ist sicherlich für jeden Menschen möglich bzw. sogar nutzenstiftend. Insbesondere nach durchgeführter Detox-Therapie ist es ratsam, sich entsprechend bewusst zu ernähren und damit auch im wahrsten Sinne des Wortes zu nähren.
Detox-Ernährung bedeutet gesunde, naturnahe, basenüberschüssige, ausgewogene Ernährung. Mit Hilfe der Ernährungstipps der Detox-Ernährung wird automatisch beispielsweise einer Übersäuerung entgegengewirkt.
Weiterhin wird eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen (also Vitaminen, Spurenelementen, Mineralstoffen & Co.) angestrebt. Diese braucht der Körper als wichtige Baustoffe, um überhaupt gesund „funktionieren“, Zellen ernähren und Abwehr- sowie andere Zellen herstellen zu können.
Der Darm wird durch Detox-Ernährung extrem gepflegt und aufgepäppelt – eine wichtige Voraussetzung für gute Nährstoffresorption, aber auch für ein funktionierendes Immunsystem.
Zudem liefert Detox-Ernährung wichtige Wirkstoffe für alle Organsysteme – auch für alle Ausleitungsorgane.
So werden die Rahmenbedingungen geschaffen, unter denen zumindest mittel- bis langfristig die Gesundheit gedeihen kann und Vitalität und ein rundum gutes Gefühl an der Tagesordnung ist.
Quellen:
- Bierbach, E.: “Naturheilpraxis heute”. 2. Aufl., Urban & Fischer 2002.
- Daunderer, M.: “Gifte im Alltag”. 3. Aufl., Beck 2013.
- Fischer-Reska, H./Hammering, A.: “Entsäuerungs Revolution”. Südwest 2014.
- Friedrich, W.: “Optimale Sporternährung”. 3., erw. Aufl., spitta 2012.
- Leitzmann, C. et al.: “Ernährung in Prävention und Therapie”. 3., vollst. überarb. und erw. Aufl., Hippokrates 2009.
- Lützner, H.: “Wie neugeboren durch Fasten”. GU 1999.
- Gräber, R.: https://www.gesund-heilfasten.de